Es begann, wie typisch für diese Art von Ereignissen, mit einer Reihe von Notrufen, die nacheinander an die örtliche Polizeileitstelle gesendet wurden. Um eine möglichst realistische Umgebung zu schaffen, wussten die Polizeikräfte, dass es sich um eine Übung handelte, kannten aber das konkrete Szenario nicht. Vor dem Betreten des Übungsgeländes mussten die Einsatzkräfte ihre Waffen gegen Übungswaffen tauschen, die nur Platzpatronen abfeuern können.
Da die Schützen, laut weiter einlaufenden Notrufen, immer noch um sich schossen, entschieden die Besatzungen der erst eintreffenden Streifenwagen, sich auszurüsten und in Vierergruppen das Gebäude zu betreten. Die Polizei durchsuchte die Räumlichkeiten nach den Tätern, wobei sie auf Verletzte, Tote und Menschen in Panik trafen. Beide Täter wurden dann in unterschiedlichen Teilen der Schule gestellt, wobei einer verletzt und der andere tödlich getroffen wurde. Rettungskräfte, die kurz nach den ersten Anrufen alarmiert wurden, sammelten sich auf dem Aldi Parkplatz in der Luhdorfer Straße, da sie erst zum Einsatzort vorrücken sollten, sobald die Situation als sicher galt.
Nachdem das Gebäude als sicher befunden wurde, rückten nun die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehr und die ersten Bereitschaftseinheiten, die bereits am Sammelpunkte eingetroffen waren, an der Einsatzstelle vor. Zwei Notarzteinsatzfahrzeuge und fünf Rettungswagen der Regelrettung wurden an die Einsatzstelle geschickt, um die Sichtung und die Erstversorgung vorzunehmen. Auf dem nahe gelegenen Parkplatz richteten die SEG Bereitschaften einen Verbandsplatz und die Führungsstrukturen ein. Da ein weiterer Schütze zwar unwahrscheinlich war, aber nicht ausgeschlossen, wurden die Verletzten von der Polizei in die Aula gebracht und die Rettungskräfte dort bewacht, die Nachdem der Leitende Notarzt eingetroffen und die Sichtung beendet war, wurde entschieden, dass die Schwerstverletzten, aufgrund der großen Anzahl von Einsatzmitteln, die bereits vor Ort waren, sofort mit den vorhandenen Rettungswagen in die Krankenhäuser transportiert werden, anstatt wie üblich einen Behandlungsplatz einzurichten und den Transport über nachfolgende Rettungsmittel abzuwickeln.
Die restlichen Verwundeten wurden von den zahlreichen Einsatzkräften der Feuerwehr zum Verbandsplatz getragen oder begleitet. Hier erfolgte am Zugangspunkt eine Registrierung der Betroffenen, eine erneute Einschätzung des gesundheitlichen Zustandes und eine prioritätsorientierte Versorgung. Nach und nach wurden die Patienten von hier in die zugeteilten Krankenhäuser abtransportiert.
Aufgrund des doch sehr emotionalen Übungsszenario, standen während und nach der Übung das Krisen-Intervention-Team der Johanniter für alle Übungsbeteiligten zur Verfügung.
Wir waren mit einem Notarzteinsatzfahrzeug, zwei Rettungswagen und zwei Krankentransportwagen vor Ort. Weitere Teilnehmer waren die Polizei des Landkreis Harburgs, das Deutsche Rote Kreuz mit Fahrzeugen aus der Regelrettung und der Bereitschaft, die Johanniter Unfall Hilfe mit ihrer Bereitschaft und dem KIT Team und die Freiwillige Feuerwehr Winsen mit Kräften aus allen Ortsteilen.
Wir bedanken uns für die aufregende Übung und die Zusammenarbeit bei allen Teilnehmern.